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Немецкий язык. Stilzüge/ Stilmerkmale.Stilelemente.Stilfärbung

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Конспект лекции по дисциплине «Немецкий язык. Stilzüge/ Stilmerkmale.Stilelemente.Stilfärbung» doc
Вопросы к семинару: 1. Entwicklung der Stilistik zur selbstständischen Disziplin. 2. Der Stilbegriff: mündlicher Stil, schriftlicher Stil. Sprache. Rede. Stil 3. Zum Gegenstands- und Aufgabenbereich der Stilistik. 4. Wie versteht man den Unterschied zwischen Stiltheorie. Stilforschung und Stilanalyse. Тема рефератов: 1. Stilzüge/ Stilmerkmale 2. Stilelemente 3. . Stilfärbung Vorlesung 1 Stilistik aus der gesellschaftlichen Sicht 1. Gegenstand und historische Entwicklung Stilistik, auch Stilkunde: Wissenschaft vom Stil. Die S. untersucht die Regeln der Auswahl und der Kombination sprachlicher Mittel zu einem bestimmten Zweck und deren Wirkung. Sie hat übergreifenden Charakter zur Literaturwissenschaft und Ästhetik. Sowohl durch die systematische Beschreibung der sprachlichen Elemente und ihrer Relationen als auch durch die Beschreibung der Eigenschaften von natürlichen Sprachen überhaupt liefert die Sprachwissenschaft die Grundlage für die Analyse der stilistischen Verwendung sprachlicher Mittel. Die Stilistik als Lehre und Disziplin hat eine lange Entwicklung hinter sich. Die Anfänge einer bewussten, lehrbaren Sprachgestaltung liegen bereits in der griechischen und römischen Antike. Stylos (griech.)/stilus (lat.), ursprünglich ein holzerner oder metallener Schreibgriffel, wurde allmählich in der metonymischen Verschiebung zur Kennzeichnung der Art und Weise des Schreibens und des (vorbereiteten) Redens. Eine übersichtliche Darstellung der Entwicklung der Stilistik liefert B. SOWINSKI (1991, 17ff:): Nachdem sich die übertragene Bedeutung von stilus in der Spätantike weitgehend durchgesetzt hatte, wurde sie auch im Mittelalter adaptiert und tradiert. Eine Stilistik als Stillehre im späteren Sinne entwickelt sich daraus jedoch noch nicht; es entstehen lediglich Ansätze zur pragmatisch bestimmten Verwendung von rhetorischen Stilmitteln im Rahmen der traditionellen Rhetorik, deren Gültigkeit bis ins 18. Jahrhundert fortdauert. In der wissenschaftlich und didaktisch ausgerichteten Stilistik des späten 18. und des 19. Jahrhunderts in Deutschland vollzieht sich eine allmähliche Umorietierung auf den individualisierenden Stilbegriff. An die Stelle der bisherigen Rhetoriklehrbücher treten nun solche über den Stil oder die Schreibart. Als wichtigster Autor des spaten 18. Jhs. ist JOH. CHRISTOPH ADELUNG zu nennen, der in seinem zweibändigen Werk über den deutschen Styl (Berlin 1875) von der traditionellen Rhetorik ausgeht. Stilistik und Stilbegriff im 20. Jahrhundert Die Stilistik des 20. Jahrhunderts ist durch eine gro.e Richtungsvielfalt gekennzeichnet. Bis in die zwanziger Jahre ist der Einfluss der Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte maßgebend. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzt sich aber auch eine linguistisch orientierte Stilistik durch. Ihren Höhepunkt erreicht die Linguostilistik in der strukturalistischen Stilauffassung und in der Funktionalstilistik der Prager Schule. In den Vordergrund der Untersuchungen von Sprachforschern rücken neben den literarischen Texten auch die sog. Gebrauchstexte, d.h. Texte aus der Wissenschaft, der Alltagskommunikation und aus dem Amtsverkehr. Die Prager Schule (seit 1929) leistete einen wichtigen Beitrag zur funktionalen Differenzierung der Sprache. Zur Entwicklung der Stilistik nach 1945 bis in die 70er Jahre des 20. Jhs Auf dem Gebiet der Germanistik hat sich besonders die in der ehem. Sowjetunion lebende Stilforscherin österreichischer Abstammung ELISE RIESEL für die Differenzierung der Funktionalstile verdient gemacht.7 Sie unterscheidet bereits fünf Funktionalstile: Stil der offentlichen Rede, der Wissenschaft, der Presse und Publizistik, der Alltagsrede und der schonen Literatur. (vgl. RIESEL/SCHENDELS, 1975, 5). Der Verdienst von E. RIESEL besteht ebenfalls in der systematischen Aufstellung der Stilmittel. Die Einteilung in Funktionalstile wurde auch in der DDR-Stilistik (W. FLEISCHER, G. MICHEL), in der tschechischen (J. CHLOUPEK und Koll.) und slowakischen Stilistik (J. MISTRIK) rezipiert. Die Stilforscher behaupten, dass den Texten eines Funktionalstils gemeinsame Stilmittel, bestimmte Stilzuge und spezifische Stilverfahren innewohnen. Grundlegende Kategorien der Funktionalstilistik sind Stilelemente und Stilzuge, die in der Stilanalyse eines Textes zur Geltung kommen. Stilistik nach der kommunikativ-pragmatischen Wende (70er und 80er Jahre des 20. Jhs.) Nach der kommunikativ-pragmatischen Wende, die sich Anfang der 70er Jahre vollzog, erscheint eine Anzahl von Arbeiten, die sich mit der Sprachverwendung beschäftigen. Die erhöhte Aufmerksamkeit wird der gesprochenen Sprache gewidmet (Gesprächs-/Diskursanalyse). Es entstehen neue Disziplinen, die sich mit dem Text und seinen Gesetzmäßigkeiten befassen und verschiedene kommunikative und Textzusammenhange untersuchen: Texttheorie, Textlinguistik, Soziolinguisatik, Psycholinguistik. Bisher pflegte die Stilistik diese Gegenstandbereiche abzudecken. Zwischen der Stilistik und einigen anderen Gebieten der Linguistik gab es eigentlich nie scharfe Grenzen, die Stilistik war nie ein streng abgegrenztes Forschungsgebiet, so dass sie sich in die kommunikationsorientierte und pragmatische Linguistik ohne größere Probleme integrieren ließ.. „Wie in der Linguistik die strukturalistiscehn und generativen Grammatiktheorien von den pragmatischen Sprachtheorien und Analysemethoden ergänzt und teilweise verdrängt wurden, so sind auch in der Stilistik inzwischen Auffassungen und Methoden einer pragmatischen, d.h. handlungsorientierten Stilistik mit einem großen Geltungsanspruch hervorgetreten.“ (SOWINSKI, 1991, 46f). Zu den Hauptvertretern der pragmatischen Stilistik gehören vor allem BARBARA SANDIG und ULRICH PUSCHEL.10 In ihren Auffassungen schlagt sich das Wissen von der pragmatischen/sozialen Dimension des Stils nieder. Bei B. SANDIG liegt der Schwerpunkt auf dem sprachlichen Handeln als der Realisierung der Intentionen des Handelnden und auf der Tatsache, dass Stil Information über das handelnde Individuum und seine persönlichen und sozialen Bedürfnisse sowie über die Situation ist. Entwicklungstendenzen in der Stilforschung in den 90ern und um die Jahrtausendwende Die Entwicklung der germanistischen Stilforschung in der ersten Hälfte der 90er Jahre des 20. Jhs. ist von mehreren „Ereignissen“ geprägt. Die Problematik des Stils, die zu Gunsten von Text und seinen kommunikativ-pragmatischen und kompelexen strukturellen Gesetzmäßigkeiten nach der pragmatischen Wende der 70er und 80er Jahre verdäangt wurde, scheint wieder in den Vordergrund zu rücken, wovon zwei Sammelbände mit zahlreichen Studien zu literatur- und sprachwissenschaftlichen sowie fachdidaktischen Aspekten der Stilistik zeugen.Auf die Stilauffassung von B. SANDIG reagiert z.B. M. HOFFMANN (1988, 321-332), der für die Zusammenführung der von ihr entworfenen Textmustern und Stilmustern plädiert. Die Aufmerksamkeit wird in den einzelnen Beitragen u.a. der Differenzierung zwischen Alters- und Sozialgruppen, den Textsorten und dem Stil im mündlichen vs.schriftlichen Sprachgebrauch gewidmet. In dem Leipziger Sammelband werden vor allem die Ergebnisse der Leipziger Stilforscher präsentiert. Der Stil wird als theoretisches Problem (U. FIX) und als pragmatische Kategorie (M. HOFFMANN) dargestellt, in Sprachkommunikation und poetischer Kommunikation erortert (M. FIRLE), und es wird auch auf die Methoden der Stilanalyse eingegangen (B. THORMANN-SEKULSKI zieht eine Zwischenbilanz in Bezug auf die Stilanalyse und leht sich dabei an Im Jahre 1993 erscheint im Peter Lang Verlag (Frankfzrt/M. etc) ein reprasentatives Lehrwerk zur Stilistik vom Autorenkollektiv W. FLEISCHER, G. MICHEL und G.STARKE „Stilistik der deutschen Gegenwartssprache.“ Im Mittelpunkt stehen nicht nur theoretische Betrachtungen zum Stil, sondern vor allem die Beschreibung des stilistischen Potentials der deutschen Gegenwartssprache (Lexik, Syntax, Morphologie, Phonetik, Tropen und Stilfiguren) anhand von verschiedensten Textsorten und in verschiedenen Kommunikationsbereichen. Einen wichtigen Schnittpunkt in der neuesten Entwicklung der Stilistik stellt die 30. Jahrestagung des Instituts fur deutsche Sprache in Mannheim dar, die dem komplexen Phanomenbereich des Stilistischen unter mehreren Aspekten gewidmet wurde. Zu den diskutierten Themen gehorten u.a. Stilphanomene nach sprachlichen Strukturebenen, Stilwandel, Stilsemiotik, Gesprachsstile, Stile in der Gegenwartsliteratur, in Wissenschaftstexten, in interkulturellen Begegnungen, Probleme der Didaktik und der Stilanalyse. Die Tendenzen der linguistischen Stilforschung werden im Beitrag von B. SANDIG zusammengefasst. Sie betont, dass sich die Stilistik innerhalb der 70er und 80er Jahre kontinuierlich entwickelte. „Das Interesse gilt heute besonedrs der Vielfalt und Verschiedenheit von Stilen, den gesellschaftlichen Zwecken von Stilvielfalt und den linguistischen Moglichkeiten ihrer Beschreibung. Neben Textlinguistik, Textsortenstilistik und Pragmatik haben besonders die Gesprachslinguistik und dieSoziolinguistik zur Entwicklung beigetragen.“ (SANDIG, 1995, 27). Fur die Stilbeschreibung seien Ergebnisse anderer linguistischer Teilbereiche relevant, z.B. dieSprachverwendung in den Medien, Jugendsprachforschung, Fachsprachenforschung, Sprache in der Politik, Stilprobleme beim Ubersetzen u.a. Zu den Teildisziplinen, die fur die Stilistik von Bedeutung sind, gehort auch die Phraseologie (Phraseostilistik). B. SANDIG hebt in Anlehnung an die „Klassikerinnen der Stilforschung“ E. RIESEL und E. SCHENDELS (Deutsche Stilistik. Moskau 1975) hervor, dass jede Au.erung und jeder Text einen Stil haben, gleichgultig, ob auffallig stilisiert oder stilistisch „neutral“. Wahrend B. SANDIG vorwiegend die kommunikativ-pragmatischen Gegebenheiten in den Vordergrund stellt, verstehen FLEISCHER/MICHEL/STARKE unter dem Stil die Art der sprachlichen Ausgestaltung von Textstrukturen, der Schwerpunkt liegt auf der Formulierungsebene. (vgl. FMS, 1993, 15f). In dieser Konzeption wird jedoch betont, dass der Stil nicht nur in der sprachlich-strukturellen Ausgestaltung des Textes besteht. „Das Formulieren (als Proze.) oder die Formulierung (als Produkt) ist nicht einseitig als sprachliche .Realisierung. hierarchisch vorgangiger Ebenen der Textproduktion zu sehen, vielmehr ist der formulativen Ebene selbst eine textkonstitutive Potenz in der Hinsicht zuzsprechen, da. sie die anderen Ebenen des Textes bzw. der Texterzeugung mit determiniert.“ (FMS, 1993, 16). Der heutigen Forschungslage entsprechend lasst sich zusammenfassend feststellen, dass der Stil sich im Kommunikationsprozess (im Zusammenhang mit der Situation, der Intention des Textproduzenten, der Funktion) konstituiert und in der Einheitlichkeit des Textes entsteht. Die Gesamtheit aller in einem Text verwendeten Stilelemente in ihrem Zusammenwirken macht den Stil aus. Man richtet sich in der Regel nach spezifischen Stilmustern, wobei individuelle Freiraume in Bezug auf einige Tetxsorten nicht ausgeschlossen sind. Stil kann also einerseits als Realisierung der Textoberflache, ein WIE, angesehen werden. Andererseits stellt der Stil auch das WAS dar, er liefert eine spezifische (sekundare) Information uber die dem Text zugrunde liegende Situation, uber die sozialen Beziehungen zwischen dem Textproduzenten und –rezipienten und uber das Verhaltnis des Textproduzenten zur Sprache selbst (Konventionalitat versus Originalitat). Die Stilistik und der Stil stellen auch weiterhin in der linguistischen Diskussion ein weites und lebendiges Arbeitsfeld dar mit vielfaltigen Uberschneidungen zu anderen Bereichen. (vgl. SANDIG, 1995, 40). Fazit: die S. entwickelte sich im 19. Jh. durch Trennung von der Rhetorik zur selbständigen wissenschaftlichen Disziplin. Ihre theoretische Fundierung erfolgte im 20. Jh. parallel zur Weiterentwicklung der Sprachwissenschaft." (232) Die deutsche Stilistik ist seit dem 19. Jahrhundert nach 2 Seiten hinorientiert: • Auf linguistische • Auf literaturwissenschaftliche Interesse. Diese doppelte Einstellung kommt noch heute zum Vorschein. Zeitgenossischen Linguisten untersuchen 2 Arten von Stilistik: Linguostilistik und literarische Stilistik. Darin liegt die Spezifik der Forschung des Gegenstandes der Stilistik. Einige Gelehrten meinen: es gebe stilistische Grammatik, stilistische Phonetik, Semasiologie als Teilfächer der Stilistik. Laut dieses Erfassens gibt es keine besondere Lehre wie Stilkunde. Andere Linguisten betonen den komplexeren Charakter der Stilistik als philologischer Wissenschaft. Stilistik als Wissenschaft ist vielseitig und öffnet in sich viele Aspekte zu untersuchen. Deswegen ist es nicht so einfach eine komplexere Definition dieses Begriffes zu geben. Stilistik ist eine Brücke zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft. Zusammen mit der Linguistik und der Literaturwissenschaft bildet Stilistik die Wissenschaft von der Sprache. Antike Aristoteles: Anordnung (dispositio) und Ausarbeitung (elocutio) der Rede wichtig. Lehre von den vier Stilqualitäten: Klarheit, Korrektheit, Angemessenheit, Schönheit). Lehre von den Genera dicendi: stilus grandiloquus, stilus medius, stilus humilis, geordnet nach dem Anteil an Schmuck (ornatus) in Form von Figuren und Tropen. Stilus (= lat. Schreibgriffel) übertragen gebraucht zur Kennzeichnung der Art und Weise des vorbereiteten Redens. Mittelalter Zuordnung der genera dicendi zu den Werken Vergils (rota virgilii). In der „Poetria“ Johanns von Garland vier moderne Stilarten: gregorianus, tullianus, hillarianus, ysidorianus. 15.-18. Jh. Stil als „gar vil süessen stil“ 1425 erstmals im Deutschen erwähnt. Seit dem frühen 17. Jh. Stilbegriff auf die Musik, nach Winckelmann (1756) auch auf die Kunst angewandt. Im 18. Jh. Wie bei Buffon („le style, c’est l’homme même“) Topos der Gleichsetzung von Stil und Mensch. Vorstellung vom Stil als Kleid des Gedankens. Ideal des schlichten Stils. Bei Hamann, Sulzer, Herder und Lessing: Idee, Stil sei unverkennbare Äußerung des Subjekts. 18.-19. Jh. „stylistique“ als frz. Lehnwort eingeführt. J. C. Adelung: Über den deutschen Styl (1785). K. P. Moritz: Vorlesungen über deutschen Stil (1808): Werthers Brief vom 10. Mai vorbildlich. Theodor Mundt: Die Kunst der Prosa (1837). K. F. Becker: Stil soll „organische Vollkommenheit“ haben. W. Wackernagel: Poetik, Rhetorik, Stilistik (1873). Frühes 20. Jh. R. M. Meyer: Deutsche Stilistik (1906): Stilistik soll psychologisch erklären und historisch einordnen. E. Elster: Stilistik (1911). Stilistik soll Zusammenhang von Stil und Wahrnehmung („Apperzeptionsformen“) klären. Kunstgeschichte Heinrich Wölfflin: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe (1915): Nach Sehformen enstehen folgende Stilpolaritäten: linear – malerisch, flächenhaft – tiefenhaft, geschlossene Form - offene Form, vielheitlich – einheitlich, absolute Klarheit – relative Klarheit. Romanistik E. Winkler: Grundlegung der Stilistik (1929): Stilistik muss emotionale Stilwerte untersuchen. Werkimmanenz W. Kayser (1948), E. Staiger (1955): Stil ist Ausdruck der Einheitlichkeit von Äußerem und Innerem des Kunstwerks. Stilstatistik W. Fucks (1953): Mathematische Stilanalyse untersucht statistische Verteilung von Verben und Nomina im Text. Funktionalstilistik Prager Schule des Strukturalismus (ab 1929): Unterscheidung dreier Funktionalsprachen: Konversationssprache, Fachsprache, Literatursprache (diese in ästhetischer Differenz zur Mitteilungssprache). Strukturalismus Roman Jakobson (1969): Stil ist das Ergebnis selektiv kombinierter Äquivalenzrelationen. N. E. Enkvist (1972): Stil ist das Resultat einer Auswahl von synonymen Sprachmitteln (bedingt durch Sprecher und Sprachsystem). Wichtig dafür: gestalterisches Gefüge (Anfang, Mitte, Ende, Metrum, Form), Kontext (Epoche, Redeart, Gattung, Rezeptionsform), Kontext der Situation. M. Riffaterre (1973): Stil ist die Abweichung von der sprachlichen Norm. Generativismus N. Chomsky: Generative Transformationsgrammatik (1957): Stil wird erklärt nach den Prinzipien der GTG. Konnotation E. Riesel (1975): Lexikalische Konnotation. Dazu: Theorie der Konnotation. Normative, expressive, funktionale, grammatische und phonetische Konnotation. Weitere Ansätze Kommunikative Stilistik, Pragmatische Stilistik, Gesprächs- und Argumentationsstilistik, historische und diachronische Stilistik, interkulturelle und interlinguale Stilistik. 1 Stilistik und Nachbardisziplinen In der Linguistik ist der Stilbegriff sowohl für die langue (grammatisches Regelsystem) als auch für die parole (jede Sprachäußerung): für die langue, weil Stilerscheinungen Systemcharakter haben, für die parole, weil Einzeläußerungen sich auf der Grundlage ihres Stils von anderen unterscheiden lassen. Mit der Textlinguistik hat die Stilistik zunächst den Gegenstand gemeinsam: während die Textlinguistik die Textkohäsion untersucht („Was macht einen Text zum Text?“), untersucht die Stilistik die spezifischen Wirkungen von Stilmerkmalen auf den Rezipienten („Wozu ist dieser Text so gestaltet?“) . Die Literaturwissenschaft bedient sich lange schon stilanalytischer Verfahren (z. B. im Nachweis von Stilfiguren), in jüngerer Zeit begreift man auch Strukturstudien als stilistisches Vorgehen. Praktisch angewandt werden die Ergebnisse der Stilistik in der Sprachdidaktik (Bewertungskategorie „Stil“ und „Ausdruck“ in Schulaufsätzen und Lehre von den Darstellungsarten). Von der Rhetorik unterscheidet sich die Stilistik darin, dass sie nicht auf die unmittelbare Anwendung ihrer Ergebnisse zielt. Die Stilkritik dagegen unterscheidet sich von der Stilistik darin, dass sie als Verfahren einer Bewertung von Texten dient. 2. Stil, Stiltheorie, Stilforschung und Stilanalyse. Der Begriff Stilistik gebraucht man oft im Zusammenhang mit den Begriffen Stil, Stiltheorie, Stilforschung und Stilanalyse. Man muss alle diese Aspekte akzeptieren, um den Begriff Stilistik besser zu erklären. Es gibt traditionell als ausgemacht, dass der Stil eine der wichtigsten Kategorien ist, die Linguistik und Literatur verbindet und die Beschäftigung mit Stil zentrale Aufgabe beider Disziplinen ist. Bis heute gibt es weder eine einleuchtende Definition von Stil noch allgemein akzeptierte Stiltheorie. Stil ist heute ein Allerweltswort, das in den verschiedenen Lebensbereichen Anwendung findet. Von der Sprache abgesehen spielt Stilbegriff eine Rolle in Musik, Malerei, bildender Kunst und Architektur, also Kunststilen, doch auch in Sport oder Kleidungswesen. In all diesen Fällen handelt es sich um sekundäre Adaptierungen des Stilbegriffs, der mit der Sprache und ihrer besonderen Gestaltungsform zu tun hat. Stil in letzterem Sinne ist – als geformte Sprache- eine Struktur, die sich der Grundstruktur Sprache epiphänomenal zuordnet. Dies hat der englische Stilforscher G. Hough in sehr instruktiver Bildlichkeit so formuliert: Sprache ist das Kleid der Gedanken, und Stil ist der besondere, modische Zuschnitt des Kleides. Angesprochen ist hier die Umsetzung von Denkstrukturen in Sprachstrukturen. Das Wort Stil geht bekanntlich auf das lat. Stilus zurück, das ursprünglich Schreibgriffel bezeichnete, aber schon in der Antike metonymisch auf den sprachlichen, schriftlichen Ausdruck übertragen wurde. Dieser Stilbegriff ist durch die mittelalterliche Rhetorik in die Neuzeit übernommen worden und als rhetorischer Fachbegriff zur Kennzeichnung der jeweiligen Schreibart in alle europäische Sprachen gelangt. Der Terminus Stil wird nicht nur in der Umgangssprache, sondern auch in linguistischen und literaturwissenschaftlichen Arbeiten in sehr verschiedenen Sinn verwendet. Offenbar besteht ein Unterschied, ob man vom Stil, z.B. dem Stil der deutschen Sprache und dem Stil eines Autors z.B. T. Mann spricht. Im ersten Fall sind Besonderheiten im System einer natürlichen Sprache, in Grammatik und Lexik gemeint, wodurch sie sich von anderen unterscheidet. Im zweiten Fall geht es um Eigenschaften eines Autorenidiolekts mit besonderer kommunikativer und ästhetischer Intentionalität. In seinen Stilstudien hat Leo Spitzer die beiden Fälle durch die Untertitel Sprachstile und Stilsprachen differenziert. Der Sprachstil wird von der Richtung der Vergleichenden Stilistik untersucht, die sich die Aufgabe stellt, die spezifischen Strukturen und Ausdruckmittel einer Sprache im Vergleich mit einer anderen zu ermitteln. Unter Sprachstil ist also die Gestammtheit der lexikalischen, grammatischen, phonetischen Ausdrucksmittel und Stilistik zu verstehen, die aus dem Arsenal der Sprache für einen bestimmten funktionalen Bereich zu bestimmten Mitteilungszwecken ausgewählt werden. Unabhängig von den verschiedenen untereinander konkurrierenden Stiltheorien lässt sich die Kategorie Stil etwa folgenderweise eingrenzen: Stil ist ein Phänomen, das an Texten existiert, das im Prozess der Rezeption von Texten konstituiert wird und das herkömmlicherweise von der Linguistik in ihren Teilbereichen Grammatik und Semantik nicht beschrieben wird. Stil wird oft auf eine bestimmte Absicht des Textes zugeschrieben werden. Ihre exakte Definition erfährt die Kategorie Stil in einer Stiltheorie. Die Stiltheorie kann, je nachdem wie man sie auffasst, Teiltheorie einer anderen Disziplin verstanden werden –Linguistik oder Literaturwissenschaft. Die Stiltheorie reflektiert das Verhältnis von Sprachsystem als Erscheinung der Sprache zum Stil eines konkreten Textes als Erscheinung der Rede. Stiltheorie hat für die Literaturwissenschaft relevante Begriffe wie Autorenstil, Gattungsstil, Epochenstil, Stilwandel zu klären. Die Stiltheorie wird als Teilbereich der theoretischen Grammatik aufgefasst, wo sie ihren Platz neben der Grammatiktheorie hat. Ihre Entsprechung innerhalb der angewandten Linguistik ist die Stilforschung. Dieser Wissenschaftsbereich leitet aus den Kategorien der Stiltheorie Methoden für die Untersuchung von Texten ab und organisiert die interdisziplinäre Kooperation mit anderen Disziplinen. Die konkrete stilistische Untersuchung von Texten geht in die Stilanalyse. Hier werden die von der Stilforschung entwickelten Methoden auf sprachliche Manifestation von Kommunikationsprozessen angewandt. Stilanalyse hat 3 Komponenten: 1. Linguistische Komponente (sprachlich kodierte Äußerungen) 2. pragmatische Komponente (solche Kategorien wie Autor, Leser, Situation, Redegegenstand ). 3. literaturwissenschaftlich-ästetische Komponente (Interpretation und Wertung des Textes). Also wir können das Model folgenderweise bilden: Stiltheorie theoretische Stilistik Stilforschung angewandte Stilistik Stilanalyse Anwendungsbereich Die Pfeile sollen andeuten, dass die Stiltheorie über die von der Stilforschung entwickelten Methoden auf den Analysebereich angewandt wird und durch die Erkenntnisse bei der Stilanalyse verbessert wird. 4. Stilistik. Stillehre Unter Gesichtspunkten der modernen Linguistik muss Stil natürlich im Kommunikationsprozess situiert werden. Tatsächlich ist eine kommunikative Situierung von Stil in pragmatischen Ansätzen widerholt gefordert, aber weder in der Theorie fundiertr noch in der Stilanalyse konsequent durchgeführt worden. Kommunikativ orientierte Ansätze zur Stilforschung finden wir bei Riesel: Sie untersucht Stilistik unter dem 1. soziolinguistischen Aspekt und unter dem 2. Pragmatischen Aspekt der Sender-Empfänger- Beziehungen 1. Stilistik oder Stillehre ist die Wissenschaft von der Verwendungsweise und Ausdrucksgestaltung der Sprache in sämtlichen Kommunikationsbereichen und Kommunikationssituationen und in verschiedenen Kommunikationsarten. Die Soziolinguistik untersucht das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Sprache. Die Stilistik aber deckt die Beziehungen zw. Gesellschaft und Stil auf. Sie untersucht inwieweit außerlinguistische Faktoren die Redeweise beeinflussen. Zu solchen Faktoren gehören z.B. Kommunikationsbereich der Aussage, soziale, berufliche, nationale, territoriale Zugehörigkeit, Kommunikationspartner, Bildungsgrad, Alter usw. Stil ist nicht nur ein estetischer Begriff, sondern ist die Art und Weise, wie bestimmte Gedanken, Gefühle und Äußerungen dem Gesprächpartner dargeboten werden. Darum werden als Forschungsmaterial der Stilistik verschiedene schriftliche und mündliche Texte aus unterschiedlichen Lebensbereichen herangezogen. Die Stilistik befasst sich in erster Linie mit der funktionalen Verwendungsweise der Sprache. Ausgangspunkt der Stilistik ist nicht der Individualstil, sondern der Funktionalstil und seine Substile. 2. Stilistik befasst sich mit dem Problem der sprachlichen Angemessenheit beim Ablauf der Kommunikation. Ihr eigentlicher Forschungsgegenstand ist kurz zusammengefasst eben die außer- und innerlinguistischen Faktoren, entsprechende wirkungsvolle Verwendungsweise des sprachlichen Potentials unter verschiedenen gesellschaftlichen Bedingungen. Der Kontakt zw. Gesprächspartnern spielt deswegen eine überaus relevante Rolle. Die Stilistik darf sich nicht auf mündliche und schriftliche Ausdrucksgestaltung von Gedanken, Sachverhalten, Willensäußerungen und Handlungsabsichten des Sprechers bzw. Sagers beschränken. Verschiedene Darstellungsarten dürfen nicht als Gedanke des Individuums erfasst werden. Es geht mehr darum dem kommunikativen Partner etwas zu erzählen, zu berichten, zu beschreiben. Der Stil widerspiegelt die Sender-Seite, das Verhältnis des Autors zum Gegenstand seines Schaffens. Die Funktionalstilistik umgekehrt muss beide Pole des Kommunikationsaktes im Auge haben. Die dynamische, dialektische Stilauffassung erfordert für die Stilanalyse neue empirische Methoden. Bernd Spillner schlägt vor kommunikativ integrative Stilforschung einzusetzen- Die kommunikativ-integrative Stilforschung • ist integrativ, da sie grundlegende Komponenten der Kommunikation vereint; • baut auf einer minutiösen Textanalyse auf allen sprachlichen Ebenen auf; • ist Varietätenlinguistisch orientiert, indem sie Varietäten auf der Produktionsseite als auch auf der Reproduktionsseite berücksichtigen kann; • vermag Stilintention des Autors zu ermitteln und ihre Wahrnehmung in der Rezeption experimentell zu überprüfen; • ist nicht statistisch sondern dynamisch; • eröffnet experimentelle Verfahren; • bietet anwendbare Verfahren für die Stildidaktik • erweitert pragmatische Ansätze von Riesel durch eine konsequent kommunikative Fundierung und vereint stilistische Textanalyse mit empirischen Methoden. Empfohlene Literatur Blanke, Gustav (1973): Einführung in semantische Analyse. München. Fleischer, Wolfgang; Michel, Georg; Starke, Gunter (1975): Stilistik der deutschen Gegenwartssprache. 2. Aufl. Frankfurt a.M. u.a.: Lang. Klappenbach, Ruth (1960): Gliederung des deutschen Wortschatzes der Gegenwart. DU, 12, S. 29-45. Naer N.M. Stilistik der deutschen Sprache. M.: Vysšaja škola, 2006. – 271 c. Riesel, Elise (1963): Stilistik der deutschen Sprache. 2. Aufl. Moskau: Hochschulverlag. Riesel, Elise; Schendels, Evgenia (1975): Deutsche Stilistik. Moskau: Hochschulverlag. Sandig, Barbara (1998): Deutsche Stilistik. Frankfurt am Main.
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